Die FTD beruft sich auf eine "interessante Studie" der Dresdener Kleinwort. Der Hintergrund kann nur der organisierte Widerstand gegen eine andere Polik sein, mit dem versucht wird den Neoliberalen auch wieder Argumente mitzugeben, um zu verhindern, dass auch nur einer irgendwie auf die Idee kommen koennte... Herr Finanzoberaufseher Steinbrueck wird aus dem Haeuschen sein, wenn er diese Studie in die Finger bekommt. Sieht er sich doch wieder gestaerkt keine Binnenkonjunktur anzukurbeln. Ich denke in einer Volkswirtschaft reicht es wohl nicht an einer Stellschraube zu drehen und zu erwarten, dass danach alles wie am Schnuerchen laeuft. Jeder Einwohner, jeder Betrieb, jedes Grossunternehmen hat eigenen Interessen, die ineinandergreifen.
Wenn dann noch die Idee von Sahra Wagenknecht beruecksichtigt wird, dass die Zahlen auf denen die Volkswirtschaft berechnet wird, dann darf man sich guten Gewissens schon mal fragen, ob nicht eher Chaos-Forschung angebracht waere.
Auch ein Tucholsky hat schon damals viel Verstaendnis von der Welt gehabt. Interessant ist, dass sich die Zeiten aenderen, die Herrscher aendern, aber die Unterdrueckten bleiben immer die Gleichen.
Die Loesung
Wenn was nicht klappt, wenn was nicht klappt,
dann wird vor allem mal nicht berappt.
Wir setzen frisch und munter
die Loehne, die Loehne herunter -
immer runter!
Wir haben bis ueber die Ohren
bei unsern Geschaeften verloren...
Unser Geld ist in allen Welten:
Kapital und Zinsen und Zubehoer.
So lassen wir denn unser grosses Malheur
nur einen, nur einen entgelten:
Den, der sich nicht mehr wehren kann,
Den Angestellten, den Arbeitsmann;
den Hund, den Moskau verhetzte,
dem nehmen wir nun das Letzte.
Arbeiterblut muss man keltern.
Wir sparen an den Gehaeltern -
immer runter!
Unsre Inserate sind nur noch ein Hohn.
Was braucht denn auch die deutsche Nation
sich Hemden und Stiefel zu kaufen?
Soll sie doch barfuss laufen!
Wir haben im Schaedel nur ein Wort:
Export! Export!
Was braucht ihr eignen Hausstand?
Unsre Kunden wohnen im Ausland!
Fuer euch gibts keine Waren.
Für euch heissts: sparen! sparen!
Nicht wahr, ein richtiger Kapitalist
hat verdient, als es gut gegangen ist.
Er hat einen guten Magen,
Wir mussten das Risiko tragen...
Wir geben das Risiko traurig und schlapp
inzwischen in der Garderobe ab.
Was macht man mit Arbeitermassen?
Entlassen! Entlassen! Entlassen!
Wir haben die Loesung gefunden:
Krieg den eignen Kunden!
Dieweil der deutsche Kapitalist
Gemuet hat und Exportkaufmann ist.
Wussten Sie das nicht schon frueher -?
Gott segne die Wirtschaftsverfuehrer!
Kurt Tucholsky. Gesammelte Werke 9 - 1931. Rowohlt Taschenbuch GmbH. Reinbeck bei Hamburg. 1993. S. 269. (Zur Sicherheit: Diesmal ein echter Tucholsky)
Danke an die NachDenkSeiten.
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8 months ago
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