20081129

Bush

Ich habe mich mal bei Fefe umgeschaut. Ich unterstuetze seine Forderung:

BTW: I think George W. Bush is a war criminal and should be put to justice by the International Court of Justice (if you agree, please add a link like this to your home page as well, to help google point out war criminals).

20081126

Die andere Seite

Was ich als in der DDR Aufgewachsener immer wieder feststelle, ist die einseitige _Aufarbeitung_ der Geschichte ueber ebendiese. Da wird ohne ueberhaupt Nachzudenken nur eine Seite der Medaille _aufgearbeitet_. Natuerlich war die DDR nicht in jeder Hinsicht der Hit (Wer kann das denn das Gegenteil erst von der BRD behaupten?!). Sich aber heutzutage als Aussenstehender (namentlich die Mainstream-Presse) anzumassen die Wahrheit mit Loeffeln gegessen zu haben, ohne ueberhaupt einmal dort gelebt zu haben, ist schon ziemlich duenn. Das Bashing kann ich mir nur dadurch erklaeren - wie es ja allgemein so ein Trend zu sein scheint, dass man die die schon am Boden liegen gern noch mit den Fuessen tritt, weil sie sich eh nicht mehr wehren koennen. Soviel Anstand hatte man damals wenigstens noch. Was ich mir auch noch vorstellen kann, dass linke Positionen einfach bei unserer _Fuehrungselite_ nicht gern gesehen sind und man von daher versucht auch ja kein gutes Haar an das Experiment kommen zu lassen.

Fuer die paar Interessierten gibt es die junge Welt, die in einem Dossier versucht auch die andere Seite zu beleuchten. Das kann manchmal sehr aufschlussreich sein. Wie zum Beispiel das Thesenpapier, welches auf die geschichtlichen Hintergruende eingeht. Hier noch der zweite Teil.

Hinzufuegung: Es gibt noch einen weiteren Artikel in der jungen Welt, der aufschlussreich ist.

20081124

Kapitalrente

Bekanntlich wurde seit den Uebergriffen der Chigago-Boys in Sued-Amerika fast alles privatisiert, was sich privatisieren liess. Nun erhebt sich die FTD zu einer Lobhudelei auf die privaten Renten, die angesichts der aktuellen Lage in der Finanzwelt ja ach so sicher seien. Mit den Zahlen, die die FTD nennt, muss ich mich schon - ohne ueberhaupt einen Taschenrechner zur Hand zu nehmen - fragen, ob die (von der FTD, wie auch die genannten Oekonomen) nicht in der Grundschule gefehlt haben, als das kleine Einmaleins gelehrt wurde. Da muessen(!) also 30% der Bevoelkerung in angeblich _sichere_ Fonds einzahlen. Diese Fonds haben nun 27% verloren. Die Definition eines sicheren Fonds haette ich auch mal gewusst. Vielleicht ist es wie mit der Riester-Rente? Aber es braucht sich keiner zu fuerchten... Wer es glaubt, wird seelig. Eher anzunehmen ist wohl, dass die Menschen, die dort einzahlen (koennen) vermutlich eh keine Probleme mit ihrer Rente hatten, haben oder haben werden. Insofern ist das System natuerlich sicher.

Erlaubt sei natuerlich noch ein Hinweis auf das Mackenroth-Theorem, was z. B. die NachDenkSeiten erlaeutert haben.

20081122

Sommerinterview

Auf Youtube habe ich die folgenden beiden Videos mit dem Sommerinterview von Lafontaine gefunden:
Teil 1
Teil 2

Mir scheint, dass die beiden Reporter ein bisschen ueberfragt sind. Liegt wohl hauptsaechlich daran, dass sie ihre neoliberale rosa Brille aufhaben. Immer wieder wird versucht Herrn Lafotaine etwas unterzuschieben und der, der schiebt es so gelassen weg und zerlegt im wahrsten Sinne des Wortes die beiden. Zu bloed. Einfach zu bloed.

Hat jemand noch ein paar Ausschnitte aus dem Sommerinterview mit Gysi?

20081120

Wissensluecken

Die FTD klaert die Deutschen ueber Finanzgeschaefte auf. Und erklaert natuerlich auch, wie es _richtig_ geht. Wer da Interesse hat, sollte sich auch mit Hilfe dieses Buches informieren.

Ruerup

Oh, ein blindes Huhn findet auch einmal ein Korn. Herr Ruerup hat nun die Drehtuer und vor allem seine Altersvorsorge gefunden. Da soll man sich mal nicht wundern, wenn demnaechst vom AWD die Riester-Rente beworben wird, um Herrn Riester die Altersvorsorge zu sichern: Liebe Kunden! Machen Sie die Rente fuer Herrn Riester mit. Sie werden es nicht bereuen. Eine gesicherte Riester-Rente ist es doch wert.

20081119

Keynes

Die FTD beruft sich auf eine "interessante Studie" der Dresdener Kleinwort. Der Hintergrund kann nur der organisierte Widerstand gegen eine andere Polik sein, mit dem versucht wird den Neoliberalen auch wieder Argumente mitzugeben, um zu verhindern, dass auch nur einer irgendwie auf die Idee kommen koennte... Herr Finanzoberaufseher Steinbrueck wird aus dem Haeuschen sein, wenn er diese Studie in die Finger bekommt. Sieht er sich doch wieder gestaerkt keine Binnenkonjunktur anzukurbeln. Ich denke in einer Volkswirtschaft reicht es wohl nicht an einer Stellschraube zu drehen und zu erwarten, dass danach alles wie am Schnuerchen laeuft. Jeder Einwohner, jeder Betrieb, jedes Grossunternehmen hat eigenen Interessen, die ineinandergreifen.
Wenn dann noch die Idee von Sahra Wagenknecht beruecksichtigt wird, dass die Zahlen auf denen die Volkswirtschaft berechnet wird, dann darf man sich guten Gewissens schon mal fragen, ob nicht eher Chaos-Forschung angebracht waere.

Auch ein Tucholsky hat schon damals viel Verstaendnis von der Welt gehabt. Interessant ist, dass sich die Zeiten aenderen, die Herrscher aendern, aber die Unterdrueckten bleiben immer die Gleichen.

Die Loesung

Wenn was nicht klappt, wenn was nicht klappt,
dann wird vor allem mal nicht berappt.
Wir setzen frisch und munter
die Loehne, die Loehne herunter -
immer runter!

Wir haben bis ueber die Ohren
bei unsern Geschaeften verloren...
Unser Geld ist in allen Welten:
Kapital und Zinsen und Zubehoer.
So lassen wir denn unser grosses Malheur
nur einen, nur einen entgelten:

Den, der sich nicht mehr wehren kann,
Den Angestellten, den Arbeitsmann;
den Hund, den Moskau verhetzte,
dem nehmen wir nun das Letzte.
Arbeiterblut muss man keltern.
Wir sparen an den Gehaeltern -
immer runter!

Unsre Inserate sind nur noch ein Hohn.
Was braucht denn auch die deutsche Nation
sich Hemden und Stiefel zu kaufen?
Soll sie doch barfuss laufen!
Wir haben im Schaedel nur ein Wort:
Export! Export!

Was braucht ihr eignen Hausstand?
Unsre Kunden wohnen im Ausland!
Fuer euch gibts keine Waren.
Für euch heissts: sparen! sparen!
Nicht wahr, ein richtiger Kapitalist
hat verdient, als es gut gegangen ist.
Er hat einen guten Magen,
Wir mussten das Risiko tragen...
Wir geben das Risiko traurig und schlapp
inzwischen in der Garderobe ab.

Was macht man mit Arbeitermassen?
Entlassen! Entlassen! Entlassen!
Wir haben die Loesung gefunden:
Krieg den eignen Kunden!
Dieweil der deutsche Kapitalist
Gemuet hat und Exportkaufmann ist.
Wussten Sie das nicht schon frueher -?
Gott segne die Wirtschaftsverfuehrer!

Kurt Tucholsky. Gesammelte Werke 9 - 1931. Rowohlt Taschenbuch GmbH. Reinbeck bei Hamburg. 1993. S. 269. (Zur Sicherheit: Diesmal ein echter Tucholsky)

Danke an die NachDenkSeiten.

20081118

Warnstreik

Strike of Lehmann Brother Fellows
Die Mitarbeiter der Lehmann Brother haben sich fuer einen Streik gegen den Rauswurf vor der Zentrale versammelt. Wie es sich gehoert mit der richtigen Ausruestung. Damit man als Aussenstehender auf jeden Fall auch die Beduerftigkeit sofort erkennen kann.

Ausschuettung

Die NachDenkSeiten haben einen guten Vorschlag gemacht, um das Rettungspaket fuer das Grosskapital nicht komplett verfallen zu lassen. Ich kann daher nur jedem empfehlen, diesem Beispiel zu folgen und auch den Banken ein Vorbild abzugeben. Weiterhin hat dies dann auch noch den Vorteil aus der Rolle des Zechenzahler herauszukommen.

20081110

Erbschafts-Steuer

Die junge Welt hat einen Kommentar zur Erschafts-Steuer gebracht. Die Zahlen sind - um mit den Worten von Mr. Spock zu sagen - faszinierend. Im Durchschnitt hat jeder Deutsche 81000 EUR! Wie allgemein bekannt, sagt der Durchschnitt nur sehr wenig ueber die Verteilung aus. Daher wuerde mich der Median-Wert interessieren. Passend dazu die folgende Zahl 25000 EUR, die jeder deutsche Haushalt im Durchschnitt in bar jetzt und hier zur Verfuegung hat.


Wie kann man persoenlich (Firmen mal ausgenommen, da muss ich mich vielleicht noch ein paar Gedanken machen) ueberhaupt etwas vererben? Das kann doch nur heissen, dass man zu Lebzeiten unter seinen Verhaeltnissen gelebt hat. Zugegebenermassen bei einem Stundenlohn von 15000 EUR aufwaerts, da faellt es dann schon langsam aber sicher schwer, das Geld wieder loszuwerden.

20081109

Bundespraesident Sodann

Peter Sodann ist mir eine der sympathischsten Personen, die ich im Moment in der Oeffentlichkeit kenne. Sprachlich ausserordentlich begabt, was wohl mit seiner Taetigkeit zusammenhaengt; sein Herz schlaegt an der richtigen Stelle, da kann ich nicht viel mehr dazu sagen. Ich verweise hier noch auf seine Rede nach seiner Nominierung(?).
Der Witz mit dem Vermehren ist Klasse! Wobei man da schon wieder aufpassen muss, ob der politischen Korrektheit?! Und, dass Heinrich Heine schon ueber die Welt damals folgendes zu sagen wusste:

WELTLAUF

Hat man viel, so wird man bald
Noch viel mehr dazu bekommen.
Wer nur wenig hat, dem wird
Auch das Wenige genommen.

Wenn du aber gar nichts hast,
Ach, so lasse Dich begraben -
Denn ein Recht zum Leben, Lump,
Haben nur die etwas haben.



Wenn die parteipolitischen Interessen mal ausser Acht gelassen werden wuerden,...

Wahlen

feynsinn startete eine Diskussion, ob und wie man die politische Meinung in Deutschland beeinflussen kann? Die Meinungen sind den Kommentaren sehr vielseitig. Fuer meinen Teil kann ich nur dazubeitragen, in dem ich jetzt auch anfange zu bloggen. Mal sehen, wie lange ich dabei sein kann und werde.

In erster Linie sollten die _gemeinen_ deutschen MitbuergerInnen mal damit anfangen, sich eine eigene Meinung zu bilden! Dazu gehoert wohl das Lesen von im Allgemeinen leider nicht am Bahnhofs-Kiosk erhaeltlichen Zeitungen und Zeitschriften sondern das Lesen von Internet-Bloggs und alternativen - sprich wenig verbreiteten - Zeitungen und Buechern.

In erster Line kann ich - bei den Bloggs im weitesten Sinne - starten mit den NachDenkSeiten und auch mit Joachim Jahnke. Die sind sich zwar beide nicht gruen, aber fuer mich als Aussenstehender sind deren Meinungen auf jeden Fall ein guter Start, die taeglichen politischen Nachrichten ueberhaupt zu ertragen. Wobei das mit dem "Ertragen" wohl gelogen ist... Dann kann ich die junge Welt empfehlen. Was auf jeden Fall weiterhilft, ist die Unterstuetzung jeglicher Art. Die NachDenkSeiten haben dafuer einen Verein gegruendet. Herr Jahnke lehnt Unterstuetzung im Allgemeinen eher ab. Aber er veroeffentlicht Buecher, die lesenwert sind. Auch die junge Welt kann mit Spenden unterstuetzt werden.

Nun zu den meiner Meinung nach lesenswerten Adressen im Internet:
feynsinn hatten wir ja schon. Dann mal weiter (die Reihenfolge sagt nichts ueber die Wertung aus!): Der Spiegelfechter, ad sinistram, Oeffinger Freidenker, Dr. Wo, Weissgarnix, Freitag, Telepolis, Egon Kreutzer, Klaus Baum...

Ich werde die Liste weiter vervollstaendigen, Kommentare sind gern willkommen.